Bald ist es wieder soweit und der Nikolaus steht vor der Tür. Für eine liebe Freundin habe ich im letzten Jahr diese wunderschönen Nikolaussocken beschriftet.
Ein Thema, an das ich mich nun auch herangetraut habe. Die Filzzuschnitte habe ich bereits vor über einem Jahr gekauft und das Projekt schwebte schon seit dem ersten Geburtstag von Emily 2019 in meinem Kopf herum - ein eigenes Quiet Book.
Für diejenigen unter euch, denen das jetzt nichts sagt, kommt hier eine kurze Erklärung. Es ist ein Fühlbuch für Kinder. Die individuell gestalteten Seiten laden zum Spielen ein und fördern zusätzlich die Feinmotorik, die Auge-Hand-Koordination sowie das logische Denken.
Auf dem Foto seht ihr eine Bespielseite, die die Freundin meines Papas gestaltet hat. Die Filzapplikationen hat sie mit der Hand ausgeschnitten. Um ihr etwas Arbeit abzunehmen, wollte ich schauen, wie gut der Plotter Filz schneiden kann.
Für die Arbeit mit Filz benötigt ihr für den Silhouette Cameo 4 folgendes Zubehör:
- Stark klebende Schneidematte
- Kraftmesser 3mm
- Filz
- etwas Geduld
Nun folgt der etwas kniffligere Teil - die Schnitteinstellungen. Da die Qualität und Dicke von Filz variieren kann, muss man zunächst herausfinden, was für euer Material passt.
Haltet die Klinge eures Kraftmessers neben eure Filzmatte, um zu schauen, wie dick sie ist. Das Kraftmesser wird durch Drehen am Zahlenring immer manuell verstellt. Die Zahlen auf dem Ring gehen von 1 bis 30 und geben die Höhe an, die das Kraftmesser herausragt. Die Klinge darf in keinen Fall weiter über euren Filz hinausragen, da ihr sonst in eure Schneidematte schneiden würdet.
Meine Filzmatte hatte eine Höhe von etwa 2mm. Der ermittelte Wert war also 20. Da man die Filzmatte in mehreren Schritten schneidet benötigt ihr diesen Wert erst später. Die erste Klingentiefe beträgt 15. Dazu aber später mehr.
Ihr öffnet eure Plottersoftware um euer gewünschtes Motiv zu erstellen und im Anschluss die Schnitteinstellungen für euer Material anzulegen. Für die Zahlen von eins bis fünf habe ich einzelne Textfelder erstellt.
Die Schriftart (made Tommy) und Größe (97,71) habe ich im nächsten Schritt angepasst. Die geplotteten Zahlen haben eine Höhe von 2,5cm.
Nun klickt ihr auf den Reiter "SENDEN". Das Kraftmesser wir immer in den zweiten Werkzeughalter eingesetzt. Wählt also "Werkzeug 2" aus. Meistens gibt es keine Voreinstellungen für Filz. Daher müsst ihr auf "neuen Materialtyp hinzufügen" klicken.
Mit einem Rechtsklick könnt ihr das neue Material noch umbenennen.
Außerdem findet ihr den Reiter "Linien". Stellt sicher, dass ihr auch hier "Werkzeug 2" ausgewählt habt. Die Bögen, die ihr nun seht sind zusätzliche Wege die euer Messer fährt, um im richtigen Winkel schneiden zu können. Andernfalls würdet ihr abgerundete Kanten erhalten.
Ihr seht bei dieser Anordnung auch, dass ihr einen großen Verschnitt habt. Plottet ihr die Zahlen einzeln, dauert es länger, aber ihr könnt sie näher aneinander setzen.
Jetzt startet ihr euren ersten Plotterdurchgang.
Achtet darauf das ihr Werkzeug 2 ausgewählt habt und eine Schnitttiefe von 15.
Nach dem ersten Durchgang lasst die Schneidematte im Plotter und stellt das Kraftmesser nun für den zweiten Durchgang manuell um.
Dreht die Schnitttiefe auf 20, setzt das Messer wieder in die Vorrichtung ein und stellt diesmal 2 Durchgänge ein.
Nach dem ersten Durchgang (auf dem Foto links) werdet ihr noch keinen großen Unterscheid auf dem Filz sehen. Anders als bei Pappe. Nach dem zweiten Durchgang (auf dem Foto rechts) seht ihr schon etwas mehr.
Hier nochmal eine Nahaufnahme.
Wenn ihr die Zahlen herauslöst, müsst ihr etwas an dem Filz ziehen. Es kann vorkommen, dass nicht alle Kanten sauber geschnitten sind und noch an einigen Fasern zusammenhängen. Hier müsst ihr mit der Schere nacharbeiten. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr die Schnitteinstellungen natürlich noch verfeinern.
Eure Christina
Zum Geburtstag meiner lieben Freundin Lisa gab es eine Explosion Box. Dabei handelt es sich um eine Geschenkbox, die sich beim Abheben des Deckels entfaltet. Man kann die Boxen komplett selbst basteln, oder man nimmt wie ich eine fertige Box und zerschneidet diese.
Ein Klassiker unter den Hochzeitsitems ist ein Willkommenschild - sei es aus Holz, Acryl oder Glas. Da meine liebe Freundin Anika auf der Suche nach einer nicht ganz so klassischen Variante war, hat sie sich für ein "Auf Wiedersehen"-Schild aus Acryl entschieden.
Ihr benötigt:- Acrylscheibe (50x70cm)
- Plotter
- Vinylfolie
- Transferfolie
- Entgitterwerkzeug
- Rakel
- Druckvorlage
- Tesafilm
- Lineal/Zollstock
- Bleistift
- Staffelei
- Blumen/Trockenblumen
Alternative zum Plotter:
- Lackmarker (edding - wasserfest)
- Permanentmarker (uni Posca - permanent auf fast allen Oberflächen, feucht abwischbar auf Glas)
- Glasboardmarker (edding - abwischbar)
Bevor ihr startet, solltet ihr euch für zwei Schriftarten entscheiden. Eine gerade und eine schnörkelige Schriftart harmonieren sehr gut miteinander. Vielleicht wisst ihr sogar, welche Schriftarten auf der Einladungskarte verwendet wurden. Ich habe folgende Schriftarten ausgewählt: Santorini (kostenpflichtig) und Mrs. Eaves Italic (kostenfrei).
Um die Größe der Schrift passend zu eurer Platte festzulegen, bietet es sich an, vorher in Word den Text auszudrucken und auf die Platte zu legen oder mit Tesafilm festzukleben. Der Ausdruck hilft euch später auch nochmal sehr gut beim Ausrichten und Anordnen.
Der obere Schriftzug hat eine Breite von 50 cm und die Namen eine Breite von 30 cm. In der Grafik seht ihr die ungefähren Abstände, die ich gewählt habe.
Arbeitet ihr mit dem Plotter, so könnt ihr nun beginnen euer Design in der Software zu erstellen. Da die Schriftzüge teilweise breiter sind als eine Standardschneidematte, habt ihr zwei Möglichkeiten. Entweder ihr unterteilt euren Schriftzug oder ihr plottet ohne Schneidematte.
Ach, es gäbe doch noch eine dritte Möglichkeit - vielleicht besitzt ihr ja eine große Schneidematten mit einer Länge von ca. 60 cm.
Die passenden Schnitteinstellungen für eure Vinylfolie findet ihr häufig auf der Seite des Anbieters. Meine Folie ist von Plottermarie.
Mit einem Entgitterwerkzeug entfernt ihr alle überschüssigen Folienteile, sodass nur noch euer Schriftzug stehen bleibt.
Nun kommt die Transferfolie zum Einsatz. Sie hilft dabei euer Design ohne Verrutschen zu übertragen.
Ich lege mein entgittertes Design auf die Trägerfolie (gelb) und nutze dabei die Hilfslinien und Kanten um alles gerade auszurichten. Meine Transferfolie hat ein Din A4 Format.
Mit der Rakel streiche ich mit etwas Druck über die Schrift, sodass die Vinylfolie an der Transferfolie haften bleibt.
Ihr könnt nun die blaue Trägerfolie entfernen. Klebt dann die Transferfolie erneut auf die gelbe Trägerfolie und lasst sie im unteren Bereich etwas überstehen. Das wird euch später beim Übertragen des großen Designs helfen.
Bei den Namen hatte ich die Zwischenschritte nicht fotografiert, das Ergebnis möchte ich euch hier noch gerne zeigen.
Bei dem Schriftzug "tschöö wa" habe ich zwei Transferfolie mit Tesafilm aneinander geklebt. Auch hier gibt es natürlich größere Folien. Ihr wiederholt die Schritte wie oben beschrieben. Sobald ihr die Transferfolie (einen schmalen Streifen) an der Acrylplatte festgeklebt habt, klappt ihr sie um. Jetzt könnt ihr die gelbe Trägerfolie abziehen.
Nun klappt ihr die Folie langsam von oben nach unten und streicht dabei hin und her, sodass der Schriftzug gleichmäßig übertragen wird.
Streicht mit der Rakel mit etwas Druck über die Folie. Auf diese Weise haftet die Vinylfolie am Untergrund und löst sich besser von der Transferfolie. Klebt die Schrift einmal auf der Platte, könnt ihr sie nicht mehr verschieben.
Zieht die Transferfolie im engen Winkel langsam ab. Sollten einzelne Buchstaben oder Elemente trotzdem weiterhin an der Transferfolie haften bleiben, könnt ihr auch einfach mit dem Finger erneut über den entsprechenden Buchstaben streichen.
Die Acrylplatte ist meistens von beiden Seiten mit einer Schutzfolie beklebt. Zum Schutz habe ich die Folie auf der Rückseite während des Beklebens noch drauf gelassen. Ob das wirklich notwendig ist, weiß ich nicht, aber mein Gewissen hat es auf jeden Fall beruhigt =)
Zwei Tipps noch zum Schluss. Ihr braucht auf jeden Fall ein Poliertuch, da man Fingerabdrücke und Staub unglaublich gut auf der Platte sieht. Auch nach dem Aufbau an der Location solltet ihr sicher gehen, dass alles sauber ist.
Da diese Acrylplatte sehr minimalistisch gestaltet ist, kann sie auf einer Staffelei schnell verloren aussehen. Daher solltet ihr ein paar Blumen oder Trockenblumen zur Dekoration anbringen.
Ich hoffe ich konnte euch alles genau erklären, so dass ihr euch auch bald an dieses Projekt wagt und dem Brautpaar oder euch selber eine Freude bereitet.
Bevor ich es vergesse, hier noch die Vorgehensweise ohne Plotter:
- Klebt die Druckvorlage direkt von der Rückseite auf die Acrylplatte
- Zeichnet nun die Schrift mit dem gewählten Stift nach
- Lasst alles gut trocknen und entfernt die Druckvorlage sowie die Schutzfolie auf Rückseite der Acrylplatte
Eure Christina
Im letzten Post habe ich euch schon einen ersten Einblick in das Einzugsgeschenk gegeben. Heute möchte ich euch noch den Rest zeigen.
Zum Einzug habe ich für unsere Freunde einen Bilderrahmen mit dem Plotter personalisiert. Solltet ihr keinen Plotter besitzen habt ihr natürlich andere Möglichkeiten den Bilderrahmen zu gestalten. Durch den Plott bekommt der Rahmen eine weitere Ebene, was ich persönlich sehr gerne mag.
Meistens wünscht sich das Brautpaar zur Hochzeit Geld, um sich größere Wünsche zu erfüllen. Aber das Geld einfach in einen Briefumschlag zu packen, kann ich nicht übers Herz bringen. Dann würde ich mir ja eine Gelegenheit entgehen lassen, etwas mit dem Plotter zu basteln ;)
Ihr benötigt:
- Vorratsglas (1750ml)
- Plotter
- Vinylfolie
- Transferfolie
- Entgitterwerkzeug
- Schere
- Spitzenband
- Doppelseitiges Klebeband
- Kraftpapier (optional)
Für den Inhalt
- Knete
- Blüten (am besten Kunstblüten)
- Gummifrösche
- Schaummäuse
- Schottersteine
- Moos
- Watte
Alternative zum Plotter:
- Stempel
- Ausgedruckte Wörter
- Etikettiergerät
- Prägegerät
- Glasmalstift
Ihr könnt das Vorratsglas mit verschiedenen Bändern verzieren. Ich habe mich für ein Spitzenband entscheiden, dass ich mit transparentem Doppelseitigem Klebeband befestigt habe.
Bindet man Bänder um Glasbehälter ohne Einkerbungen, würden die Bänder direkt wieder herunterrutschen.
Legt euch den Inhalt für das Glas schonmal bereit.
Ich habe etwas Watte auf den Boden des Glases gelegt und dann als erstes das Moos hineingelegt. So vermeidet ihr das Erde auf essbare Inhalte fällt.
Danach stapelt ihr die einzelnen Komponenten übereinander. Ihr könnt das Geld ebenfalls sichtbar in das Glas legen, oder ihr versteckt es im Inneren. Dazu habe ich das Geld in weißes Papier gewickelt und mit einer Kordel zusammengebunden.
Das Ganze habe ich dann in ein kleines Korkenglas gesteckt.
Dann habe ich das Geldgläschen auf dem Moos platziert und die nächste Schicht drum herum verteilt.
Die Schrift auf dem Vorratsglas habe ich mit Hilfe der Software meines Plotters (Silhouette Cameo 4) erstellt. Die Schriftart heißt "DK The Cats Whiskers" in der Größe 56,61 (so genau müsst ihr es aber nicht nehmen). Die Größe müsst ihr ggf. individuell an euer Glas anpassen.
Nachdem ich die Wörter auf weiße Vinylfolie geplottet habe, entferne ich mit einem Nadeltool zunächst die Zwischenräume (z.B. bei O, Ä, Ö). Danach erfolgt der überschüssige Rest. Am einfachsten ist es, wenn ihr die Wörter auseinanderschneidet.
Mit Hilfe von Transferfolie übertragt ihr die Wörter auf euer Glas. Sie hilft euch dabei die Wörter ohne Verrutschen von der Trägerfolie (hier blau) auf dem Glas anzubringen.
Klebt das Wort wie einen Sticker auf und streicht mit etwas Druck über die Folie. Auf diese Weise haften die Buchstaben am neuen Untergrund und lösen sich wieder von der Transferfolie. Die Transferfolie solltet ihr immer in einem engen Winkel abziehen. Also anders als auf dem Foto zu sehen ist =D.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr die Namen des Brautpaares und das Datum der Hochzeit auf dem Deckel anbringen. Ursprünglich wollte ich die Vinylschrift direkt auf den Deckel kleben. Sie hat allerdings überhaupt nicht gehaftet. Also musste eine Planänderung her. Ich habe mit einem Kreisschneider aus Kraftpapier einen Kreis ausgeschnitten und die Schrift dann darauf angebracht. Mit doppelseitigem Klebeband habe ich es dann auf dem Deckel befestigt.
Ein kleines Etikett habe ich zusätzlich bestempelt und am Glas befestigt. Ich mag die Stempelbox super gerne, da sie immer den passenden Spruch bereithält.
In welcher Form habt ihr denn schonmal Geld zur Hochzeit oder einem anderen festlichen Anlass verschenkt?
Eure Christina